Donnerstag, 22. Januar 2015

Tschüss Flöckchen...

....haben sie gesagt und mich einfach in einem anderen Haus zurückgelassen. Zuerst wollte ich ja hinterher, aber dann habe ich gesehen, dass es Futter geben sollte. Hund muss manchmal Prioritäten setzen! Na ja, als der Napf dann leer war, waren sie weg, aber ich hatte so viel Neues zu erkunden, dass ich gar keine Zeit zum Trauern hatte. Außerdem wurde ich gestreichelt, kriegte Leckerchen und durfte aufs Sofa, das fand ich schon mal ganz weit vorne. Hat mir auch keiner einen Schoss streitig gemacht, ich war Alleinherrscherin.
Wir sind auch spazierengegangen, haben Hundekumpel getroffen, ich habe toll mit ihnen gespielt und kaum war ich wieder in dem Haus, gab es schon wieder was Leckeres. Nee, liebe Leute, ich glaube, hier bleibe ich und verabschiede mich damit von Euch. Ich drücke allen meinen Kumpeln im In-und Ausland ganz fest die Pfoten, dass sie irgendwann auch so viel Glück haben wie ich.  Macht es gut, ich mache es auf alle Fälle besser

Eure Flocke

Dienstag, 20. Januar 2015

How to handle a Flöckchen

Guten Morgen in die Runde, heute soll ich ja umziehen und damit meine Welt auch in Zukunft sorgenfrei und wunderschön ist, wollte ich hier mal eine Bedienungsanleitung verfassen. Also, so was wie: How to handle a Flöckchen. Nicht immer ganz ernst, aber auch nicht nur aus der Luft gegriffen....


1. Begreift, dass ab heute Euer Leben nicht mehr so ist, wie es war. Ab heute ticken alle Uhren "Flocke". Wenn ich muss, steht Ihr auf, egal, ob es 5 Uhr oder 9 Uhr ist, Sonntag oder Alltag. Ihr geht bei jedem - und wenn ich sage jedem, dann meine ich wirklich jedem Wetter nach draußen. Mir ist es völlig egal, ob es regnet oder schneit, ich habe ein dickes Fell. Ihr regt Euch danach nicht auf, wenn ich mich auf dem Wohnzimmerteppich schüttele, Ihr wollt ja nicht riskieren, dass ich eine Erkältung bekomme. Ihr dürft mich anschließend mit einem warmen Handtuch trockenrubbeln, falls Ihr das vorher vergessen habt, ich bin da sehr kooperativ. Nach dem Spaziergang bitte ich mir Ruhe aus, setzt Euch irgendwohin und seid bitte leise beim Umblättern der Buchseiten.

2. Begreift, dass Fressen der Mittelpunkt meiner Welt ist und damit auch die Küche. Reserviert mir bitte von Anfang an einen Platz exakt zwischen Kühlschrank und Herd. Solltet Ihr dabei über mich stolpern, nehme ich Euch das nicht weiter übel, helfe sogar beim Auflecken aller Dinge, die dabei runterfallen. Passt aber bitte auf, dass ich nicht von heißen Fettspritzern getroffen werde. Ihr könntet natürlich auch versuchen, diesen Ort vom ersten Tag an zum "Tabu" zu erklären, sprich: Tür zu machen!
Natürlich nehme ich alle Mahlzeiten gern mit Euch gemeinsam ein, sollte einer auf meinen "Der Hungertod steht unmittelbar bevor" Blick reinfallen und mir etwas von seinem Essen am Tisch abgeben, habe ich gewonnen. Wenn es Euch also nichts weiter ausmacht, ständig eine tropfende Schnauze über Euren Tellern schweben zu haben, nur zu, mir macht das nichts aus. Natürlich gibt es auch die von der harten Sorte, die ihr Essen ganz allein aufessen wollen. Auch okay, das begreife ich schnell und lege mich dann einfach schlafen.

3. Begreift, dass ich sehr gern gestreichelt werde. Immer, überall, 24 Stunden am Tag. Wenn Ihr das aus irgendeinem Grund nicht leisten könnt oder wollt, seht zu, dass Ihr auf meine "Jetzt-sofort -umgehend" Methode nicht reinfallt. Ich bin da sehr erfinderisch, Kopf unter Euren Arm stecken, Pfote und dann die ganze Flocke auf  Euch legen, sind simple Strategien, die meistens zum Erfolg führen. Dumm läuft das, wenn Ihr gerade eine Kaffeetasse in der Hand habt oder so...Am besten ruft Ihr mich zu Euch, wenn Ihr mich streicheln wollt, ich verspreche: Ich komme sofort!!!

4. Begreift, dass ich einmal sehr gehungert habe und lasst niemals zu, dass dieses Gefühl mich wieder heimsucht. Lasst darum am besten alles Essbares immer in erreichbarer Nähe von mir stehen, also auf der Küchenablage, dem Esstisch usw. ich räume dann gern ab. Wenn Ihr das nicht wollt, müsst Ihr leider immer selber auf -und abräumen. Essbar ist übrigens für mich ein sehr weiter Begriff...notfalls fresse ich auch Plastiktüten, in denen mal etwas Besseres gewesen ist. Ich saufe Kaffeetassen genau so schnell leer, wie Gläser mit Wein, Bier oder Likör, ich bin überhaupt nicht wählerisch. Gestern ist mir dabei zufällig eine große Tasse mit Kakao und einem dicken Sahnehäubchen begegnet. Umschmeißen, aufschlecken, lecker...noch bevor die Menschen das hier überhaupt geckeckt hatten, war ich fertig. Im wahrsten Sinne des Wortes, hat zwar lecker geschmeckt, ist mir aber nicht besonders gut bekommen.

5. Begreift, dass ich jeden Tag pünktlich um 17 Uhr mein Futter brauche, um nicht tot umzufallen, schließlich habe ich auf der Straße auch immer pünktlich was gefunden. Okay, ich fresse auch noch um halb sechs oder sechs, ich bin da ziemlich flexibel

6. Begreift, dass ich gerade wieder meine Menschen verloren habe, an die ich mich gewöhnt hatte. Ich bin verunsichert und sogar ein bisschen verängstigt. Lasst mich in Euer Bett, füttert mich vom Tisch, streichelt mich, wann immer ich es einfordere und lasst mir den Platz Mitten in Eurer Küche. Nun gut, wenn Ihr das nicht wollt, legt meine Decke oder meinen Korb zumindest VOR Euer Bett, denn ich weiß ja nicht, ob in Eurem Flur vielleicht Wölfe wohnen. Sprecht mit mir, ich verstehe zwar kein Wort, aber ich höre sehr genau, ob Ihr es nett meint oder nicht.

7. Begreift, dass ich ab jetzt Euer Hund bin, ein Familienmitglied für immer. Behandelt mich bitte so, wie Ihr auch behandelt werden möchtet, schreit mich nicht an, schlagt mich nie!! ignoriert mich nicht lange und beschützt mich, wenn es nötig ist. Dafür habt Ihr das treueste Wesen, dass es auf dieser Welt geben kann: MICH, Eure Flocke

Wir haben geschaut...

...und alles hat sich als ein Missverständnis herausgestellt. Nix auf Probe, "die Flocke wollen wir ganz" hat meine neue Familie gesagt und dass sie das mit den Katzen schon hinkriegen. Na, dann steht doch meinem Umzug in meine endgültige Familie so gut wie gar nichts mehr im Weg. Stellt Euch das mal vor, in sechs Wochen vom geprügelten, halbtoten sizilianischen Straßenhund zu einem Hund mit eigener Familie, Haus und Garten. Ist das mal eine Karriere? Ich finde das absolut spitze, habe mir das ja auch mit meinem freundlichen und umgänglichen Wesen ehrlich verdient. Die Leute hier sagen, ich hätte es sehr gut getroffen und könne mich auf ein schönes Leben freuen. Klar doch, mache ich! Ich bin da völlig entspannt!


Sonntag, 18. Januar 2015

Schau´n wir mal

...sagte die Frau hier, nachdem meine "Interessenten" gegangen waren.
Wie: Schau`n wir mal, was soll das denn heißen? Die waren doch total entzückt von mir und meinem Charme, und hätten mich am liebsten gleich mitgenommen. Sie selber waren auch total nett, echt, alle beide, aber, tja, die hatten, glaube ich, vor lauter Begeisterung für einen Moment vergessen, dass sie zuhause zwei Katzen haben, die keine Hunde kennen. Das ist ihnen dann später aber wieder eingefallen und sie wollten mich erst einmal "auf Probe".Also wirklich: Bin ich vielleicht ein Auto? Das geht doch nicht, unter keinen Umständen, wenn man sich für mich entscheidet, dann ist das für immer und nicht "auf Probe". Okay, man kann vielleicht mal mit mir spazierengehen, einen Nachmittag mit mir verbringen oder so, aber zum Schlafen gehe ich wieder heim, auf alle Fälle!
Ich gehe jetzt aber am Mittwoch mal hin und schaue mir diese Katzen an. Wenn die friedlich sind, bin ich es auch, aber meine Menschen hier haben gesagt, sie lassen mich auf keinen Fall da, wenn die mich hauen oder kratzen! Schau´n wir mal! Ach so, jetzt verstehe ich, was die Frau damit gemeint hat!

Samstag, 17. Januar 2015

Heute ist es so weit...

Heute kommen Interessenten. Komisches Wort finde ich, Ihr auch? Richtig müsste das doch Fans, Liebhaber, Anhänger, Begeisterte oder so heißen, aber Interessenten? Na egal, schauen wir mal, ob ich mich auch für sie interessiere.
Wenn nicht, ich bleibe sehr gern auch hier, habe mich so prima eingelebt, das glaubt Ihr gar nicht. Bin ja auch schon 6 Wochen hier. Ich fahre jetzt schon richtig professionell Auto, klauen tue ich auch nur noch, wenn´s wirklich gar keiner sieht und den "Haifisch" habe ich mir auch schon fast abgewöhnt. Nachdem ich zweimal die Finger der Frau hier zwischen meinen Zähnen und dem Leckerchen hatte, haben wir das geübt: "Laaaangsam" heißt: Hinsetzen,  Zähne einfahren und ganz vorsichtig nehmen, was einem da vor die Nase gehalten wird. Wenn´s weiter nichts ist, eine meiner leichteren Übungen.
Vor ein paar Tagen war hier übrigens Rührung angesagt. Die Zweibeiner sind ohne uns Vierbeiner weggegangen und erst nach einer Ewigkeit wiedergekommen. Mein Kumpel hat aber ganz ruhig geschlafen, also habe ich mich nicht weiter aufgeregt. Trotzdem bin ich mal in das Zimmer der Frau gegangen und habe mir da aus einem Korb ein T-Shirt geholt, dass nach ihr gerochen hat. Ehren Wort, ich habe es überhaupt kein bisschen kaputt gemacht, nur mit auf meine Decke genommen und meinen Kopf draufgelegt. Es hat auch keiner mit mir geschimpft, als die endlich wiederkamen, ganz im Gegenteil, ich wurde ganz dolle geknuddelt.
So, nun warten wir es mal ab, wie das Ganze hier gleich abläuft....

Donnerstag, 15. Januar 2015

Für alle eventuellen Interessenten...

......möchte ich hier gern noch einmal zusammenfassen, was ich mag und was ich nicht leiden kann.
Ich fange mal mit dem an, was ich nicht leiden kann, denn das ist überhaupt nicht viel.

1. Hunger! Dann werde ich ganz aufgeregt
2. Hunger
3. Hunger
Mehr fällt mir nicht ein, alles andere kann ich leiden, vor allen Dingen

1. Futter! Morgens bekomme ich immer eine Schüssel Joghurt und einen dicken Markknochen, darf auch alle Joghurtbecher ausschlecken. Am späten Vormittag gibt es dann einen Kong voll mit Trofu, manchmal verpackt mir die Frau hier die Leckerchen auch in Klorollen oder diese Papprollen vom Küchenpapier..das macht Spaß, die auszupacken, damit bin ich auch ein Weilchen beschäftigt.

2. Mittagsschlaf! Darauf würde ich jetzt nicht bestehen, aber die Leute hier meinen, das bräuchten sie. Okay, kein Problem für mich, ich gehe dann mit Kater und Hundekumpel ins Schlafzimmer und wird sind alle ganz friedlich. Ach so ja, vorher kriegen wir noch einen kleinen Hundekeks.

3. Spaziergang! Das finde ich so was von toll....ich darf ja schon lange frei über die Felder toben und fliegende Leckerchen suchen, nach Mäusen buddeln, meinen lahmen Kumpel aufmischen und noch viele Dinge mehr. Ich liebe Spaziergänge!

4. Schlafen! Liebe ich auch und tue das bis zum Abendessen

5. Abendessen!! Die schönste Zeit am ganzen Tag ist, wenn die Frau hier in die Küche geht und das Futter zubereitet. Da sitze ich mittlerweile ganz ruhig daneben und warte. Am Anfang wollte ich immer auf die Arbeitsplatte springen, aber das mache ich nicht mehr. Ich schaue einfach nur zu und genieße die Vorfreude.
Sie weicht Gemüseflocken ein (bräuchte ich nicht wirklich, fresse es aber) tut irgendein Pulver für die Gelenke rein und eine kleine Kapsel mit irgendeinem Öl (Schwarzkümmel) dann kommt eine ordentliche Fleischdose dazu (Lunderland oder Kiening reines Fleisch) und ein Esslöffel Kürbis/Leinöl obendrauf. Alles mischen und dann runterstellen. Die Dose kommt noch zum Ausschlecken daneben. Manchmal gibt´s auch noch einen Rest vom Menschenessen dazu, Spaghetti finde ich übrigens ganz weit vorne...bin schließlich Sizilianerin. Nach dem Futtern muss ich immer dringend noch mal Pipi, keine Ahnung, warum, ist aber wirklich dringend, sonst piesele ich in meiner Not nämlich in meinen Korb!!!!
Ansonsten bin ich natürlich stubenrein, das ist ja klar. Wenn ich wieder reinkomme ist natürlich meine zweite Lieblingsbeschäftigung angesagt:

4. Streicheln und Schmusen!
Davon kriege ich überhaupt nie genug. Stundenlang, wenn Ihr das durchhaltet! So gegen 22 Uhr geht es dann noch mal kurz in den Garten, dann gibt es für uns Vierbeiner noch ein "Betthupferl" und dann ist Nachtruhe angesagt! Die halte ich immer ein, ohne Gebell, versteht sich.
Bellen tue ich eigentlich nur, wenn es einen Grund für mich gibt, also, wenn es klingelt z. B. oder Fremde am Haus vorbeigehen, aber dafür bin ich ja schließlich auch ein Hund.

Ich fahre natürlich inzwischen auch klaglos Auto, laufe anständig an der Leine, springe meine Leute nur noch selten an und bin alles in allem bereit, in mein endgültiges Zuhause umzuziehen.
Das bin ich, noch in Italien

Und das bin ich jetzt beim Mittagsschläfchen!!

Dienstag, 13. Januar 2015

Der Freilauf und der Sonntag

Hallo Leute, gestern musste ich ganz lange Autofahren, was ja, wie Ihr schon wisst, für mich überhaupt kein Problem mehr ist. Wir sind in einen Hundeauslauf gefahren und ich kann Euch sagen:  Brauche ich nicht wirklich! An die 20 Vierbeiner aller Größen und Rassen rannten da rum, bellten, als ginge es um ihr Leben und ich kannte keinen einzigen von denen, außer natürlich meinen Ben und an dem habe ich mich dann auch geklebt. Später kam dann dessen Freundin Lizzy, die war nett zu mir, aber alle anderen fand ich einfach nur lästig. Kaum wollte ich mal eine Runde rennen, klebten mir gleich 10 von denen an den Hacken, da habe ich mich immer schnell wieder zu meinen Leuten gerettet. Das einzig schöne war, dass viele Leute so Beutel umhängen hatten, aus denen sie mir dann ab und an etwas abgegeben haben, aber noch mal muss ich da nicht hin, dann lieber meine Felder. Da kann ich auch rennen und niemand stört mich!
Ach ja, ich habe gestern mit angehört, wie sich meine Leute für Sonntag mit Interessenten für mich verabredet haben. Da bin ich mal gespannt, aber ich bin ganz sicher, ich werde nur in ein richtig schönes Zuhause vermittelt, in dem ich es mein Leben lang guthabe.
Auch unseren Besuch finde ich total geeignet, mich zu kraulen und ganz lange zu streicheln. Wenn sich doch bloß der Ben nicht immer dazwischen drängen würde!