Dienstag, 20. Januar 2015

How to handle a Flöckchen

Guten Morgen in die Runde, heute soll ich ja umziehen und damit meine Welt auch in Zukunft sorgenfrei und wunderschön ist, wollte ich hier mal eine Bedienungsanleitung verfassen. Also, so was wie: How to handle a Flöckchen. Nicht immer ganz ernst, aber auch nicht nur aus der Luft gegriffen....


1. Begreift, dass ab heute Euer Leben nicht mehr so ist, wie es war. Ab heute ticken alle Uhren "Flocke". Wenn ich muss, steht Ihr auf, egal, ob es 5 Uhr oder 9 Uhr ist, Sonntag oder Alltag. Ihr geht bei jedem - und wenn ich sage jedem, dann meine ich wirklich jedem Wetter nach draußen. Mir ist es völlig egal, ob es regnet oder schneit, ich habe ein dickes Fell. Ihr regt Euch danach nicht auf, wenn ich mich auf dem Wohnzimmerteppich schüttele, Ihr wollt ja nicht riskieren, dass ich eine Erkältung bekomme. Ihr dürft mich anschließend mit einem warmen Handtuch trockenrubbeln, falls Ihr das vorher vergessen habt, ich bin da sehr kooperativ. Nach dem Spaziergang bitte ich mir Ruhe aus, setzt Euch irgendwohin und seid bitte leise beim Umblättern der Buchseiten.

2. Begreift, dass Fressen der Mittelpunkt meiner Welt ist und damit auch die Küche. Reserviert mir bitte von Anfang an einen Platz exakt zwischen Kühlschrank und Herd. Solltet Ihr dabei über mich stolpern, nehme ich Euch das nicht weiter übel, helfe sogar beim Auflecken aller Dinge, die dabei runterfallen. Passt aber bitte auf, dass ich nicht von heißen Fettspritzern getroffen werde. Ihr könntet natürlich auch versuchen, diesen Ort vom ersten Tag an zum "Tabu" zu erklären, sprich: Tür zu machen!
Natürlich nehme ich alle Mahlzeiten gern mit Euch gemeinsam ein, sollte einer auf meinen "Der Hungertod steht unmittelbar bevor" Blick reinfallen und mir etwas von seinem Essen am Tisch abgeben, habe ich gewonnen. Wenn es Euch also nichts weiter ausmacht, ständig eine tropfende Schnauze über Euren Tellern schweben zu haben, nur zu, mir macht das nichts aus. Natürlich gibt es auch die von der harten Sorte, die ihr Essen ganz allein aufessen wollen. Auch okay, das begreife ich schnell und lege mich dann einfach schlafen.

3. Begreift, dass ich sehr gern gestreichelt werde. Immer, überall, 24 Stunden am Tag. Wenn Ihr das aus irgendeinem Grund nicht leisten könnt oder wollt, seht zu, dass Ihr auf meine "Jetzt-sofort -umgehend" Methode nicht reinfallt. Ich bin da sehr erfinderisch, Kopf unter Euren Arm stecken, Pfote und dann die ganze Flocke auf  Euch legen, sind simple Strategien, die meistens zum Erfolg führen. Dumm läuft das, wenn Ihr gerade eine Kaffeetasse in der Hand habt oder so...Am besten ruft Ihr mich zu Euch, wenn Ihr mich streicheln wollt, ich verspreche: Ich komme sofort!!!

4. Begreift, dass ich einmal sehr gehungert habe und lasst niemals zu, dass dieses Gefühl mich wieder heimsucht. Lasst darum am besten alles Essbares immer in erreichbarer Nähe von mir stehen, also auf der Küchenablage, dem Esstisch usw. ich räume dann gern ab. Wenn Ihr das nicht wollt, müsst Ihr leider immer selber auf -und abräumen. Essbar ist übrigens für mich ein sehr weiter Begriff...notfalls fresse ich auch Plastiktüten, in denen mal etwas Besseres gewesen ist. Ich saufe Kaffeetassen genau so schnell leer, wie Gläser mit Wein, Bier oder Likör, ich bin überhaupt nicht wählerisch. Gestern ist mir dabei zufällig eine große Tasse mit Kakao und einem dicken Sahnehäubchen begegnet. Umschmeißen, aufschlecken, lecker...noch bevor die Menschen das hier überhaupt geckeckt hatten, war ich fertig. Im wahrsten Sinne des Wortes, hat zwar lecker geschmeckt, ist mir aber nicht besonders gut bekommen.

5. Begreift, dass ich jeden Tag pünktlich um 17 Uhr mein Futter brauche, um nicht tot umzufallen, schließlich habe ich auf der Straße auch immer pünktlich was gefunden. Okay, ich fresse auch noch um halb sechs oder sechs, ich bin da ziemlich flexibel

6. Begreift, dass ich gerade wieder meine Menschen verloren habe, an die ich mich gewöhnt hatte. Ich bin verunsichert und sogar ein bisschen verängstigt. Lasst mich in Euer Bett, füttert mich vom Tisch, streichelt mich, wann immer ich es einfordere und lasst mir den Platz Mitten in Eurer Küche. Nun gut, wenn Ihr das nicht wollt, legt meine Decke oder meinen Korb zumindest VOR Euer Bett, denn ich weiß ja nicht, ob in Eurem Flur vielleicht Wölfe wohnen. Sprecht mit mir, ich verstehe zwar kein Wort, aber ich höre sehr genau, ob Ihr es nett meint oder nicht.

7. Begreift, dass ich ab jetzt Euer Hund bin, ein Familienmitglied für immer. Behandelt mich bitte so, wie Ihr auch behandelt werden möchtet, schreit mich nicht an, schlagt mich nie!! ignoriert mich nicht lange und beschützt mich, wenn es nötig ist. Dafür habt Ihr das treueste Wesen, dass es auf dieser Welt geben kann: MICH, Eure Flocke

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